Sonntag, 16. September 2012

Es endet am Anfang

Belgien, Schweden, Kamerun, Costa Rica, Indien, Argentinien, Ukraine, Dänemark, Frankreich - Freiwillige aus all diesen unterschiedlichen Ländern kamen in Weimar zum letzten von insgesamt zwei DJiA-Rückkehrseminaren der Evangelischen Freiwilligendienste. Ich meine, dass es eines der entspanntesten Seminare des vergangenen Jahres war. Gleichzeitig war es ein recht abwechslungsreiches. Natürlich sprachen wir in kleinen Gruppen über unsere Erfahrungen während und nach unserem Auslandsengagements. Aber von Dienstag bis Samstag ließ sich die Zeit auch noch anders verbringen: Es gab die Preisverleihung des Fotowettbewerbs, von dem ich euch meinen Beitrag bereits einmal hier gezeigt hatte und den ich unerwartet gewann. Mein Gewinn eines Amazon*-Gutscheins macht sich bestimmt gut für mein kommendes Studium.

1. Platz des "DJiA-Fotowettbewerbs 2012"; Foto (c) privat

"Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist blau, weiß, rot! Das DJiA hat mein junges Leben auf den Kopf gestellt, völlig umgedreht.
Ich spreche und schreibe in einer anderen Sprache. So als würde ich die Buchstaben von rechts nach links in der Bibel lesen. Gott hat mich auf diesem Weg begleitet, ist mein Schutzengel an guten und bösen Tagen. Vor ihm sind wir alle gleich, ganz gleich unserer Herkunft, unserer Gesundheit oder unserem Alter. Einander treu zu bleiben und einander zu lieben, egal, wie viele Meilen uns von einander trennen - das habe ich in den letzten Monaten erfahren dürfen. Durch persönliche Briefe. Durch selbstgemachte Schals, die so wärmend sind wie die Liebe selbst. Durch die aufkommende Kraft, die einem beim Sport mit neuen Freunden zu Erfolg und Freude treibt. 
Nächstenliebe geben und nehmen solange wir noch können. Ich habe hier nicht nur glückliche Seiten unseres Lebens gesehen. Unser aller Leben ist endlich und Krankheit kommt manchmal viel früher als man denkt. Mit einem "leeren" Rucksack habe ich meinen Freiwilligendienst begonnen. Mit einem prallen Rucksack voller neuer Erfahrungen, Eindrücke, vieler Erinnerungen in meinen Tagebüchern und einem erweiterten Horizont werde ich ihn beenden. Und doch werde ich in Zukunft noch viel in Frankreich sehen, was du nicht siehst."


Es gab verschiedene Workshops, von denen wir  zwei innerhalb von zwei Tagen besuchen sollten. Ich nahm an einem Anti-Stress-Workshop teil, in dem wir u.A. über unseren Energiehaushalt sprachen, sowie an dem "Facebook - das Leben der anderen"-Workshop. Einen genauen Bezug zum Freiwilligendienst hatten diese Gruppenarbeiten nicht wirklich, waren aber trotzdem interessant.

Während auf den französischen Seminaren von VISA unsere freie Zeit etwas zu kurz kam, hatten wir diesmal in Weimar viel frei. Einige von uns fuhren zur Besichtigung des KZ Buchenwald, besichtigten das Bauhaus in Weimar oder bummelten einfach.

Es gab den "Basteltag" wie ich es nenne, weil wir erst Puzzleteile unseres DJiAs und später Dankeskarten für die Landeskirchen Deutschlands gemacht haben. Beim Filmabend konnten wir zwischen der Doku "Let's make money" oder dem Film "Die Päpstin" wählen, letzteres sah ich mir an.

 Mesdames et messieurs, nous présentons: Freitagabend war der Abschluss-, der "Bunte Abend", der im Laufe der Zeit immer lustiger wurde. Das Abendprogramm hatten wir in unseren jeweiligen Ländergruppen vorbereitet. Das DJiA-Team spielte zwischen den Acts Dolmetscher und Kellner und tischten nationale Speisen auf. Die Franzosen und ich waren gleich nach den Dänen dran. Zuerst sangen wir einen deutsch-französischen Mix des Liedes "Bon soir, mes amis" (hier die deutsche Version) und dann tantzen wir mit allen zu "Logobitombo", einem in Frankreich sehr bekannten Partyhit. Da war u.A. der Rotwein schon auf dem Tisch. Wir lernten spielerisch dänische und ungarische Vokabeln, tanzten den schwedischen Mitsommertanz und den belgischen Banana-Dance. Wir sahen Videos aus Indien, Costa Rica und Argentinien. Die Freiwilligen aus Kamerun ließen uns auf Zeitung nigerianisch tanzen und bei der Nummer mit "Sing-mir-ein-Lied-oder-du-bist-raus" gröllte der Saal bei jedem Hit mit. Anschließend ging es in der hauseigenen Disco mit guter Musik bis in die frühen Morgenstunden weiter.
 

 
Insgesamt hätte man das Seminar verkürzen können, aber es war auch schön sich in familiärer Atmosphäre zu treffen und über das Erlebte auszutauschen.

Samstagmorgen wurden noch die vielen Facetten der Ehemaligenarbeit, ohne die beim DJiA gar nichts geht, vorgestellt und es gab eine letzte Andacht. Nach über einem Jahr konnte man gar nicht richtig glauben, dass man sich so wahrscheinlich nie mehr wieder treffen würde. Hier und da flossen ein paar Tränen. Viele von uns gehen bald den Weg ins Studium.

Zum Schluss ein großes Dankeschön - an Anja, Anne und das gesamte DJiA-Team in Hannover. An Alex, Henni, Eckhart, Lisa, Dominik, Ann-Sophie und Dominik.

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Und ein großes Dankeschön an Euch, meine Leserinnen und Leser, die meinen Blog von Anfang an begleitet, gelesen, geliked, kommentiert und ausgedruckt haben. Mit knapp 7350 Klicks auf luno-beaucourt.blogspot.com setze ich hiermit den Endpunkt meines Blogs, denn ich werde sicher keinen über mein Studium schreiben.

Alles Liebe, mes amis. Lucie



* keine Werbung beabsichtigt
Quelle der verlinkten Videos: youtube.com

1 Kommentar:

Katta hat gesagt…

Das klingt einfach toll und wunderbar. Welch eine hübsche Erfahrung!

Allerliebste Grüße,
Katta.