Sonntag, 24. Juli 2011

Die Weisheiten des Stephen Clarke

Auteur
"Überleben unter Franzosen";
l'image (c) Google
"Ein Blick in den Terminkalender eines Franzosen genügt und man gewinnt den Eindruck, dass in diesem Land nie gearbeitet wird."

"Ich bin Franzose, also habe ich recht."

"Für jemanden mit einem normalen Bürojob gibt es keinen Grund, Freitagnachmittag zu arbeiten."

"In Frankreich geschieht viel nach der Devise 'Das geht Sie gar nichts an.' Freiwillig sagt hier keiner was."

"In manchen Ländern ist es die Bremse, die den Fahrer vor Schaden bewahrt. In Frankreich ist es das Gaspedal. Der Fahrer, der es schafft, verrückt und gefährlich genug zu wirken, setzt sich immer durch."

"Wenn Sie noch nie von einem Franzosen gedemütigt wurden, wissen Sie nicht, was Demütigung ist."

"Bonne journée."

"Theoretisch sagt man 'pardon', bevor man jemanden schubst oder um den Zusammenprall gar zu vermeiden. In der Praxis aber erklingt das Wort gleichzeitig mit dem schmerzhaften Stoß."

"In Paris umfasst las bise, der Wangenkuss, zwei hörbare Schmatzer, wobei die Lippen die Wange aber nicht berühren, allerhöchstens leicht streifen dürfen. Zuerst kommt immer die linke Backe dran und dann die rechte."

"En province, wie die Pariser herablassend alles nennen, was mehr als hundert Kilometer vom Eiffelturm entfernt ist, küsst man gern viermal."

"Die Sonne kreist um Paris."

"Auch im Berufsleben ist eine Verspätung nicht direkt unhöflich, eher unterstreicht sie die eigene Bedeutung. Die Dauer der Verspätung ist dabei der Gradmesser dafür, wie wichtig Sie sind."

"Versuchen Sie bloß nicht, sich je t'aime für die ganz besonderen Gelegenheiten aufzuheben, dann sind Sie geliefert."

"Wenn der Blick mit einem Lächeln beantwortet wurde, erweisen sich französische Männer als Meister darin, eine Frau anzusprechen und ihr zu sagen, wie attraktiv sie ist und dass sie den größten Fehler ihres Lebens begehen würde, falls sie die Einladung auf ein Glas im nächsten Café ausschlage."

"Und wenn es eines in Frankreich nicht gibt, dann sind das Einladungen zum Essen ohne Hintergedanken."

"Natürlich gibt es durchaus Franzosen, die taktvoll sind, zuhören können, blendend aussehen, witzig und allzeit bereit sind, eine Frau groß auszuführen. Wie in den meisten anderen Ländern auch sind sie schwul."

"Wir lachen über die Franzosen, aber lieben sie von Herzen."

"Gewidmet den Franzosen,
mit meiner aufrichtigen Bitte um Entschuldigung."

Freitag, 22. Juli 2011

Une lettre de Strasbourg

Nachdem ich gestern eine E-Mail von der DJiA mit den "Vereinbarungen des Freiwilligendientes" bekommen haben (das Original muss ich beim Vorbereitungsseminar unterschreiben), kam heute ein Brief aus Frankreich per Post an. Da ich nun auf Facebook in einer DJiA-Gruppe der "Franzosen" bin, wusste ich schon, was bald kommen würde.

Zur Zeit bereite ich mich auf das Seminar in Eisenach vor. Ab jetzt kann ich gleichzeitig schon die Session d'Accueil (das Willkommens-Seminar) für Strasburg vorbereiten. Langsam aber sicher nimmt alles konkrete Formen an: Am Montag, den 5.09.2011, muss ich frühmorgens mit dem Zug nach Strasburg fahren, damit ich pünktlich um 17 UHR am Bahnhof ankomme, auf andere Freiwillige (falls ich einige noch nicht während der Anreise angetroffen habe) und Marguerite & Co. von VISA treffe. Wenn alle eingetroffen sind, wird es per Bus gemeinsam zum Centre Culturel St. Thomas gehen. Dort findet das erste Auslandsseminar statt, das am Freitag, den 9.09.2011, zuende sein wird. Was genau wird dort alles machen werden, ist bisher nur vage beschrieben. Auf jeden Fall werden wir auch Gelegenheit haben, Strasburg zu erkunden....

Wahrscheinlich werden mich Mama & Papa an dem Freitag "aufsammeln", mit dem Rest meines Gepäcks im Kofferraum und mit mir runter nach Beaucourt fahren. Das Auto muss schließlich ab und an richtig ausgefahren und es muss sichergestellt werden, dass ich auch gut in meiner neuen Bleibe einkehre. Alles eine Maßnahme aus mütterlicher Fürsorge

Doch bevor es soweit ist, gibt es noch Einiges zu tun. Nicht nur die Vorbereitung zweier Seminare, sondern auch die Anschaffung einer französischen Geburtsurkunde, weil ich mich in eine französische Krankenkasse einschreiben muss. Zumindest hat mir das die liebe Marguerite in einer Mischung aus Deutsch, Englisch und Französisch geschrieben. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich durch den französischen Staat selbst mit dem "service civique" unterstützt werde? Das bedeutet, dass ich mehr Taschengeld als zuerst angenommen bekommen werde.

Letzte und diese Woche bin zu zwei Abschiedsfeten eingeladen worden. Ina fährt in ein paar Tagen rüber nach England. Nathalie verschlägt es im August nach New York City und dann für ein Jahr nach Chicago. Ich komm' wohl nicht drum rum auch eine kleine Abschiedsfeier zu machen.

Quelle: Google
Foto: privat

Liebe, aber regnerische Grüße von mir.

Lucie

Freitag, 15. Juli 2011

Hospitation

Meine Lieben,
es ist Freitag und die Woche mit meinem Praktikum ist heute zuende gegangen. Das Praktikum und die Arbeit mit den Menschen hat mir gefallen, auch wenn die Arbeit nicht nur einfach war. Besonders in den ersten Tagen. Das Team, in dem ich gearbeitet habe, war sehr freundlich und auch ihre und meine "Gäste". Ich habe so viele neue, unterschiedliche Eindrücke gewinnen können, die ich hier momentan gar nicht alle aufschreiben könnte. Natürlich ist jeder von uns ein Individium. Das sagt sich so einfach. Diese Aussage stimmt, gerade im höheren Alter wird die Individualität eines Menschens noch einmal deutlich. Zumindest scheint es mir so. Während meiner Arbeit habe ich reifere Damen und Herren kennengelernt, die an Demenz leiden, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Gemeinsam haben wir kurze Ausflüge gemacht, Kuchen gebacken, Gespräche geführt und Gesellschaftsspiele gespielt. Die Atmosphäre war sehr familiär, obgleich die Pfleger und ich immer aufmerksam sein mussten. Ansonsten wären Unfälle passiert oder jemand wäre verloren gegangen. Das ist diese Woche alles nicht vorgekommen. Jeder "Gast" ist anders, reagiert unterschiedlich und hat selbstverständlich andere Bedürfnisse. Sei es medizinischer oder menschlicher Art. Der ein oder andere pflegt Gewohnheiten und Ticks, die als Außenstehender nur schwer nachvollziehbar scheinen. Es ist wichtig, jedem aufmerksam zu zuhören. Mit dem Wissen über die Vergangenheit des Einzelnen lassen sich heutige Verhaltensweisen nachvollziehen und man ist fähig, entsprechend zu handeln. Die Biografie eines Menschens zeigt dir, wer vor dir sitzt.


Zum Glück durfte ich schon nach kürzester Zeit aktiv mitarbeiten (nicht nur als betreuende Praktikantin), fast alles machen und Kontakt zu den älteren Menschen knüpfen. Mir wurde von Anfang an vertraut. Über die Fotos von uns Drillingen waren alle hellauf erfreut. Ich habe meine Aufgaben gut bewältigt, bekam Lob, doch in Frankreich werden mich größere Herausforderungen erwarten, da bin ich mir heute schon sicher. Wenn ich noch genug Zeit habe, werde ich noch ein Praktikum in einem deutschen Altenheim machen. Die Telefonnummern zweier Heime habe ich immerhin schon....


Letzte Woche waren es noch Kinder/Jugendliche, diese Woche ältere Menschen, die ich betreut habe. Der Unterschied zwischen den Generationen ist wirklich gravierend! Ich will nicht sagen, dass Kinder undankbar oder Ähnliches sind, aber viele von ihnen werden offensichtlich von den Eltern verwöhnt oder nicht authoritär genug erzogen. Unsere ältere Gesellschaft ist dankbar für jede Minute, die man mit ihr verbringt. Für jede Geste, jede Beschäftigung mit ihnen. Diese Generation ist nicht mehr "erwerbstätig", aber deshalb noch lange nicht wertlos. Sie ist kostbar. Wir als jüngere Generation sind unerfahren im Vergleich zu ihr und wir sollten uns bemühen, von unseren Großeltern so viel wie möglich zu lernen. Der Respekt und die Akzeptanz der Älteren in unserer Gesellschaft ist leider kaum bis gar nicht vorhanden. Jeder von uns sollte sich nicht scheuen, sich hinunter zu beugen und dieser Generation eine helfende Hand zu reichen.




An dieser Stelle "Danke" an Andrea, Sonja, Thorsten, Klaus, Silke, Sophie, Frank und Behije.


Schönes Wochenende, eure Lucie

Mittwoch, 13. Juli 2011

Montag, 11. Juli 2011

"Erdbeerkäse"

N-JOY THE BEACH 2011
Grömitz, Pohlmann & Juli

Liebe Leute,
nach einer anstregenden, aber lustigen Woche bin ich wieder zuhause. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich an die Ostsee fahren werde. Zusammen mit Lukas und der HSG '91 aus Nortorf sind wir für eine Woche ins Zeltlager am Lensterstand bei Grömitz gefahren. Das Wetter war ziemlich durchwachsen genau wie das Wochenprogramm. Zwischen Regen und Sonne. Erdbeerkäse und Kindermlich. Zwischen Heimweh und Hansapark. Handball und Lager-Olympiade. Zwischen Ligretto und Uno. Erdbeerkäse und Camp Adventure. Zwischen Algen und Muscheln. Zelt und Haus. Zwischen Lach-Flashs und Jana. Pubertät und Mortadellawurst. Zwischen Betreuern und Teilnehmern. Juli und Pohlmann. Zwischen der Generation Gottschalk und Facebook. Lenste und ganz viele Naschies. Zwischen Sonnenbräune und Indianerhaut. Erdbeerkäse.

Ab und an hatte man doch seinen ruhigen, entspannten Moment zwischen all dem Trubel. Dann wurde entweder gedöst oder ein Buch gelesen. Ich persönlich habe während der Woche ein bisschen refelktiert, was war und was noch kommen wird. In nur 55 Tagen geht  es los, die Zeit wird schneller vorbei sein, als ich es mir vorstelle. Bis dahin gibts noch einiges zu tun und ob es 2012 wieder an die Ostsee geht, da bin ich mir oder besser sind wir uns noch nicht ganz einig. Erdbeerkäse. Die Mehrheit von uns Betreuern geht noch zur Schule, studiert, beginnt bald eine Ausbildung oder reist eben ins französische Nachbarland. Aber momentan siehts eigentlich ganz gut aus mit der Terminplannung. Erdbeerkäse. Hoffentlich gibt es beim nächsten Mal wieder so viel zu lachen ;-)

Heute habe ich mir erstmal mein Buch von Stephen Clarke abgeholt. It all ends this week mit Harry Potter 7.2, Deutschland ist raus aus der heimischen WM und morgen beginnt mein "DJiA"-Praktikum. Das Leben geht weiter, ich wünsche euch eine schöne Woche!

Quelle: http://www.amazon.de/
Video: "Loving you is killing me" von Aloe Blacc
DJiA: Es gibt ein kleines Upate oben im Menü
Foto (c) privat

P.S.: "Erdbeerkäse" ist übrigens ein Insider & der bleibt in Lenste!


Viele liebe Grüße von Lucie