Montag, 25. Juni 2012

Départ repas Lucie

L'équipe d'animation: Fatia, ich, Estelle; Foto (c) privat
Stunden. Ein paar Stunden. Was sind schon ein paar Stunde gegen Monate? Und doch waren es sehr schöne Stunden, gestern, am 25. Juni 2012. Gestern war der Tag meiner Verabschiedung im "Maison Belot". Seit Mitte Februar warst du nicht mehr dort. Gestern warst du die letzte, die zum Mittagessen um 12 Uhr gekommen ist, und die erste, die wieder gehen musste. Fatia, du hast mir diesen Abschied leicht gemacht.

Zum Abschied musste ich nicht vor allen eine Rede halten oder Ähnliches, das hat meinen Abschied unbeschwert gemacht. Ich hatte Zeit zu jedem nochmal hin zu gehen, ein paar Worte zu wechseln und Erinnerungsfotos von mir zu verteilen. An dieser Stelle danke ich meiner Mama für die tolle Idee, sie kam wirklich wunderbar an! Die meisten der Altenheimbewohner und des Personals wussten, dass gestern mein letzter Tag war. Trotzdem bewegte sich die Stimmung zwischen Überraschung und Enttäuschung. "Gut. Prima.", brachte Monsieur C. gequält auf Deutsch heraus und konnte meinen Gehen gar nicht glauben. "Schade!", sagten mir mehrere Bewohner. "Danke für alles. Du bist sehr freundlich und hast dich immer gut um uns gekümmert.", meinten Madame P. und Madame J. "Heute ist dein letzter Tag? Oh, schade. Das kann man ja bereuen. Viel Glück und alles Gute für die Zukunft!", sagte Naima.

Um 12 Uhr aß ich gemeinsam mit rund elf Altenheimbewohnern, Estelle und der stellvertretenden Direktorin des "Maison Blanche" (meine Tutorin war leider verhindert!) an einer lagen Tafel zu Mittag. Fatia kam unter Beifall zur Tür herein. Die meisten Bewohner erkannten sie im Laufe des Nachmittags an ihrer Stimme und dem typischen Lachen, aber es gab auch viele Menschen, die Fatia zum ersten Mal kennenlernten."Wow, Fatia!", rief Aurore als sie sie sah. "Ich bin gekommen, weil heute Lucies letzter Tag ist und ich mich verabschieden wollte.", erklärte Fatia ihre überraschende Anwesenheit.

Meine kranke, aber lieb gewonnene Kollegin hat sich mehrmals dafür entschuldigt, krank geworden zu sein. Sie bedankte sich für die geschickten Postkarten und Nachrichten, die mit "beaucoup d'amour d'amour" gewesen seien. Sie fand es toll, wie ich die Zeit ohne sie und teilweise auch ohne Estelle gemeistert habe.

Während nach dem Essen entweder ein kleiner Mittagsschlaf oder ein evangelischer Gottesdienst stattfand, waren nicht allzu viele Leute da, um bei meiner Überraschung dabei zu sein. Eigentlich wollte ich diesen Aufwand um meine Person gar nicht, aber Estelle und Fatia wollten mir unbedingt ein paar Geschenke machen. So bekam ich vom Altenheim selbst ein bisschen Schmuck und Schokolade. Von meinen zwei Animateurinnen bkam ich zwei T-Shirts, eine Kette und eine Tasse vom Arc en ciel, der Stiftung beider altenheime in Beaucourt. Als Fatia gegen 15:30 Uhr wieder gehen musste, gabs natürlich ein Bisou, Glückwünsche und wir wünschten uns gegenseitig viel Erfolg bei der Partnersuche. Zwischendurch schaute Jean-Francois immer mal wieder vorbei, um sich zu vergewissern, dass ich noch da bin. Er war nicht der einzige, der sich wehement gegen mein Gehen gestämmt hat. Letztlich hat niemand im "Maison Belot" wegen mir weinen müssen, im September werde ich wieder von ein/zwei Deutschen ersetzt und Kontaktdaten sind sowieso ausgetauscht.

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