Dienstag, 3. April 2012

Liebe dich selbst

Foto (c) privat
Unsere Welt des 21. Jahrhunderts dreht sich schnell. Sie strebt nach ihrem ganz eigenen Glück - doch Glück ist nicht gleich Glück.

Viel zu oft nur um Erfolge im Leben und das, was man erreicht hat. Im Netz wird der Mensch gläsern, mit jedem neuen "Lebensereignis", dass auf Facebook millionenfach online geht.

Perfektionistisch laufen wir allgemeingültigen Zielen hinterher, die man erreichbar sind. Macht, Einfluss, Besitz, Schönheit und andere Begriffe prägen unser Denken und unseren Anspruch in der Gesellschaft.

Insbesondere junge Menschen wie ich sollten am besten schon vor dem 18. Lebenjahr Qualitäten und Auslandserfahrungen haben, bevor sie eine Ausbildung beginnen.

Viel zu oft vergessen wir, was wir eigentlich täglich leisten, egal in welchen Bereichen wir beschäftigt sind.

Auch ich bezeichne mich als "perfektionistisch". Dabei ist mir bewusst, dass ich hohe Ansprüche an mich selbst stelle. Dieser Druck, durch mich allein verschuldet, ist ziemlich schwer und eigentlich muss das nicht sein.  Warum tue ich mir das an? Um den Erwartungen anderer gerecht zu werden?

Ein Freiwilligendienst in einem Altenheim - das klingt vermutlich banal, aber das ist es nicht. Es ist wirklich harte Arbeit. Ich sollte also stolz auf mich und meine tägliche Leistung sein, sanfter mit mir umgehen. Wochenlang habe ich größtenteils allein gearbeitet, ich hatte das Zepter in der Hand und konnte im Grunde tun, was ich wollte. Soweit ich das konnte.

Inzwischen habe ich dieses Zepter wieder aus der Hand gegeben: So soll es sein und so ist es gut. Ich reflektiere. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht wie ich diesen Wochen geschafft habe. Meine Arbeit verlangt mir täglich Aufmerksamkeit, Geld, Kreativität, Einfühlungsvermögen und ein starkes Gemüt ab. Ein klarer Kopf, der nicht den Überblick verliert, ist nützlich.

Fast sieben Monate sind in Frankreich vergangen. Manchmal komme ich mit einem Gefühl von Stolz am Nachmittag nach Hause und fühle mich seltsam erwachsen. Machmal wird mir klar, dass ich eigentlich recht erfolgreich in einem anderen Land mit einer anderen Sprache lebe.

"Liebe dich selbst."  - denn du so schlecht wie du denkst.
"Liebe dich selbst."  - denn das hebt das Selbstwertgefühl und hilft, gesund zu bleiben.
"Liebe dich selbst."  - denn es gibt genug andere, die an dir zweifeln.
"Liebe dich selbst."  - denn du bist du. Einzigartig und unauswechselbar.

Keine Kommentare: