Freitag, 6. Januar 2012

Der Himmel ist pink

So truebe wie der Himmel ueber Hamburg in der Neujahrsnacht auch war, so turbolent ging es fuer mich zuerueck nach Frankreich. Das neue Jahr war noch sehr jung als ich Anfang der Woche am Flughafen auf meinen Abflug nach Bayern wartete. Alles war gut und bei besten Wetter konnte ich sogar die schneebedeckten Alpen vor Landeanflug sehen. Mit einer kleinen Maschine sollte es von Muenchen nach Basel gehen.

Ich ahnte nichts Schlimmes bei der Durchsage "Das Gepaeck hat etwas Verspaetung.", schliesslich waren alle Passargiere per Bus zum Flieger gefahren worden. Kaum war ich in der Luft hatte ich Deutschland verlassen und landete kurz darauf in der Schweiz. Am Gepaeckband ging alles ganz schnell. Nur eine Dame und ich warteten noch am mittlerweile leeren Band. Ich wurde vom Warten erloest als ein Flughafenmitarbeiter nach meinem Namen fragte....mein Rucksack verweilte zu dem Zeitpunkt noch ein wenig in Bayern. Im Basler Fundbuero konnte mir jedoch schnell geholfen werden, da mein Rucksack gefunden worden war. Lost in Munich so to say.

Meine Anschluss-Zuege nach Frankreich bekam ich noch rechtzeitig, unterhielt mich mit einer reiferen Dame und zum Vorteil meinerseits musste ich den Rucksack nicht selber tragen. Mit 48 Stunden Verspaetung kam er in Beaucourt an. Jetzt habe ich allerdings noch ein Notfall-Set mit XL-T-shirt und ohne Make-Up. Wer anything davon haben moechte, meldet sich bitte ;-)

Im Ernst: Die Reise war gar nicht mal schlecht - bis auf den Rucksack. Ohne geht eben irgendwie doch nicht. Dienstag habe ich wieder im "Maison Belot" angefangen. Einige fielen mir gleich um den Hals vor Freude, andere haben waehrend meiner Abwesenheit staendig nach mir, der Deutschen, gefragt. An Weihnachten habe ich natuerlich super doll gefehlt. Estelle gab mir im Gegenzug zu meiner verschenkten Weihnachtsschokolade ebenfalls Schokolade. Fatia bedankte sich auch und schenkte mir Ohrringe und eine naturbelassene Kette. Echt suess, die Zwei. Von Emmanuels Mutter habe ich auch eine Kleinigkeit zum Naschen bekommen. Merci beaucoup!

2012 in Frankreich - vier Monate sind um, sechs liegen noch vor mir - und ich muss mich neu organisieren. Ich habe noch viel vor und darf mich (schon wieder?!) bewerben. Ich werde oefter allein arbeiten als vorher, das habe ich schon jetzt zu spueren bekommen. Da heute, am 6. Januar, das Dreikoenigstreffen gefeiert wird haben Fatia und ich gestern Nachmittag gemeinsam "galettes des rois" (Dreikoenigskuchen) gebacken. Backen mit den Altenheimbewohnern macht mir am meisten Spass! Ausserdem hatten wir einmal Besuch von der "l'armée du salut" ((evangl.) Heilsarmee) aus Montbéliard, die gesungen hat. Ansonsten gab es nicht viel Neues in meiner kurzen Arbeitswoche, das Uebliche eben. Jean-Francois und ich duerfen kraeftig mit unseren Bewohnern trainieren, weil es im Sommer einen jeux sportif-"Wettbewerb" geben soll.

Leider kann ich hier auch zusehen wie Arbeitsvertraege auslaufen und Menschen, mit denen ich fast taeglich arbeite, keine neue Arbeit / Anschluss an die franz. Arbeitswelt finden. Dahinter stehen natuerlich Familien, Kinder...guess that's modern life, right?

Der geplante Umzug des "Maison Belot" ins naheliegende "Maison Blanche" schwankt zwischen der ersten Juli-Woche und Anfang September. Beides Daten, an denen ich nicht mehr Teil haben werde, da mein Service Civique / DJiA am 30. Juni zuende geht.

Lukas, herzlichen Glueckwunsch zu Scottie! Ach ja, Emmanuel geht es auch gut sollte ich vielleicht erwaehnen. Seine Familie und eine Freundin waren am Neujahrstag in Beaucourt und jetzt haben wir Lebensmittel im Ueberfluss. Quarktorte, Weihnachtskekse, Schokolade. Manderinen, Kwis, Bananen, Aepfel. Sekt, Wasser, Milch, Orangensaft, englischer Tee. Joghurt und Katzenfutter. So viel, dass wir gar nicht alles aufessen beziehungsweise trinken koennen.

Warum der Himmel jetzt pink ist (Beitragtitel), weiss ich auch nicht so genau. Ich, Himmelgucker, ich. Ich wuensche euch ein angenehmes Wochenende und Franziska viel Erfolg beim Lernen ;-)

Eure Lucie <3

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