Montag, 3. Oktober 2011

Nous aimons les dimanches

“Tu es toujours là, je t’aime pour ca.“
(Du bist immer da, ich liebe dich dafür.)

„Je suis quelqu’un qui count pour toi.“
(Ich bin jemand, der dir etwas bedeutet.)

„Je veux croire, je veux ésperer, je veux aimer.“
(Ich will glauben, ich will hoffen, ich will lieben.)


Emmanuel und ich lieben die Sonntage. Warum? Im „Maison Blanche“ gibt es etwas Leckeres zu essen und nachmittags kommen für gewöhnlich drei reifere Damen über unsere Terrasse spaziert, um einen Plausch zu halten und sich bei uns niederzulassen. Arbeit und Privatsphäre sind hier untrennbar mit einander verbunden. Auch in der Woche kommen irgendwelche Personen bei uns vorbei und finden das wunderbar….letzten Freitag war es Estelle, die nachmittags doch nochmal den Autoschlüssel brauchte. Ansonsten gilt in Frankreich sonntags noch die Devise „Heute wird nicht gearbeitet.“ Ins Deutsche übertragen würde das bedeuten, dass man sonntags gleich im Bett liegen bleibt.


Emmanuel und ich haben das natürlich nicht gemacht. Dazu war das Wetter auch zu einladend. Wir sind Samstag und Sonntag nach Delle gefahren, um an zwei evangelischen Gottesdiensten teilzunehmen.

Aufgrund der französischen Trennung von Staat und Religion ist VISA, die Partnerorganisation, nicht religiös ausgelegt. Wenn es nach meiner deutschen Organisation ginge, soll ich mich während meines Freiwilligendienstes mit meiner eigenen Religion auseinandersetzen. Dieser Aufgabe nehme ich mich gerne an. Dabei muss ich sagen, dass ich mit Religion nicht allzu viel am Hut habe, auch wenn ich getauft und konfirmiert bin. Den verschiedenen Glaubensrichtungen gegenüber bin ich, denke ich, sehr aufgeschlossen. Bisher musste ich mir hier schon Aussagen wie „Krieg den Protestanten.“ anhören. Die Bewohner im Altenheim sind zumeist Katholiken.


l'image (c) Google
Umso schöner war es, fremde Leute zu treffen. Jugendliche im Alter von 11 bis 16 Jahren und Erwachsene, die einen sehr familiär aufgenommen haben. Natürlich gab es unter den Pubertierenden Ausnahmen, die einem keinen Bisou geben wollten. Dieses Mal waren Emmanuel und ich kein Paar, sondern Bruder und Schwester. Très marron. Sehr lustig.

Samstag gab es also um 17 Uhr das Zusammentreffen mit Manu Richerd, der für uns zum Thema „Existenz“ gesungen hat. Mit seiner begleitenden Gitarre sang er über Gott und die Reise des Lebens. Die voyage sur cette terre, finde ich, passt gut zu unserer derzeitigen Situation. Danach wurde gemeinsam gegessen und mehrmals „Stapeln“ gespielt. Nach Pizza, Chips und anderen Snacks gab es zum Dessert Schoko-Fondue.

Sonntag gab es um 10 Uhr einen öffentlichen Gottesdienst mit allem, was eben dazu gehört, und einer weiteren Gesangseinlage von Manu, der alle Kirchen Frankreichs abwechselnd besucht.Wir sind immer wieder herzlich willkommen, hat man uns  am Ende gesagt.

Während ich das hier schreibe, kommentiert Christine gerade am Telefon unser neustes probléme mit „Mince“ (Scheiße). L’ordinateur est mort. Der Computer ist tot. Ich weiß also nicht, wann ihr diesen Beitrag lesen werdet, aber ich wünsche euch morgen einen tollen Tag der deutschen Einheit. Mir wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.

Manu Richerd - Kontakt: Website | Facebook
Manu Richerd - Musique: MySpace
Manu Richerd - Interview: Youtube (ab 2:27)


P.S.: Der PC funktioniert mittlerweile wieder ;)


Eure Lucie

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