Samstag, 29. Oktober 2011

Dem Balkan so nah

Fotos (c) Maison Belot; privat
La semaine après (die Woche danach) – Dienstag, 25. Oktober 2011: Der Alltag hat mich wieder und eigentlich hätte ich gern noch ein Wochenende, um mich von allem zu erholen. Doch eine anstrengende Woche liegt vor mir. Madame K. ist am Samstag von uns gegangen. Fatia ist mit sich und ihrem Diplom beschäftigt, Estelle arbeitet nur selten. Das bedeutet, dass ich mir was Neues einfallen lassen muss, um die tägliche Animation aufrecht zu erhalten.

Abends geht es nach Audincourt zum „Okidok“, einer Art Freizeitparadies für Kinder. Emmanuel und ich dachten, wir sind im falschen Film, aber mit zwanzig geht das auch noch. Die Hamburger mit Pommes, Saundrine und Fabrice – mit denen ich mich nett unterhalten habe – haben die Müdigkeit wett gemacht.
So auch die wöchentlichen „jeux sportifs“, das einmal im Monat stattfindende Lotto und der bunte Nachmittag für unsere vier Oktober-Geburtstagskinder im „Maison Belot“. Der franz. Sänger, der an diesem Nachmittag auftrat, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Klein, runde Brille, Stupsnase, violettes Hemd und Schuhe mit Absätzen. Jedenfalls war er total nett und irgendwie auch unterhaltsam. Zumindest hat er mir am Ende seinen größten Respekt zugesagt. Mit welcher Geduld und Ruhe die anderen und ich beispielsweise mit Madame B., einer sehr dementen, oft schreienden Frau, umgehen und das minutenlang. Es war toll, solches Lob von einem Außenstehenden zu bekommen.

Nun komme ich zum eigentlichen Thema des Beitrags – dem Balkan! Genau genommen den „danses des balkans“ (Tänzen des Balkans) im „Maison du peuble“. Den Samstag nach meinem Geburtstag habe bei diesem Ausflug nach Belfort gearbeitet. Eigentlich war es mehr Vergnügen als richtige Arbeit, da ich in der ersten Reihe saß und der Eintritt für mich frei war. Gut, das Programm wurde speziell für die reiferen Leute aus der Region organisiert. Meine Arbeit bestand eher darin die Altenheimbewohner in den Reisebus zu kriegen und wieder hinaus. Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass die Damen und Herren nur noch selten Auto oder Bus fahren. Dementsprechend wurde manchem übel.
Die Tanzaufführung an sich war super. Das war mal etwas komplett anderes. Nicht französisch, nicht deutsch. Deswegen habe ich zwar kein Wort verstanden, aber die Melodien, Video-Beiträge und Kostüme waren toll.

Bisou, Lucie

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