Sonntag, 20. November 2011

„La Lucie a vu des Alpes!“

Foto via V350 Smartphone; privat
Über Stock und über Stein, da fall ich nicht ins Loch der Grotte rein! Mitte November, die Sonne versteckt sich nach zwei Tagen hinter den Wolken und ich bin lost – nicht ganz. Mein Handy und Emmanuel sind bei mir. Wir sind im Wald, irgendwo zwischen Exincourt und Dasle.

Dass es hier Grotten gibt, haben wir auf Infotafeln im Wald gelesen. Davon gab es alle paar Meter welche, einige über Grotten, einige über Tiere und andere über Bäume. Manu hat sich einen Spaß daraus gemacht alles laut vorzulesen. Damit haben wir wohl Spaziergänger und Jogger verstreckt.
Foto via V350 Smartphone; privat

Auf dem Hochsitz des Försters haben wir uns über Sprachen in Bezug auf die französische Arbeitswelt und den Service Civique unterhalten. Oder einfach nur geschwiegen und die Natur genossen. Das grüne Moos, für das sich Manu so begeistern kann beispielsweise, und die Stille. Nach 18 Kilometern haben wir Beaucourt wiedergefunden. Wer viel isst, muss sich auch viel bewegen.



13:30 Uhr – Jean-Francois packt seinen Rucksack. Er will mit Manu und mir einen Ausflug machen. Der ehemalige Feuerwehrmann freut sich über die Abwechslung. Mit Katinka, Katherina und Annika (meinen Vorgängerinnen) hat er schon oft Ausflüge gemacht. Diesen Sonntag macht er sich also mit Emmanuel und Lucie auf den Weg. Mit dem Berlingo des „Maison Belot“ fuhren wir zuerst nach Seloncourt, der Stadt, in der Jean-Francois aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Sechszehn Kilometer von Montbéliard entfernt liegt der Ort Pont de Roide. Da Pont de Roide im Tal liegt und quasi von Bergen umschlossen ist, haben wir uns die Hänge nur so hochgeschraubt – auf einer schmalen Straße, immer am Abhang entlang. Die Berge waren sicherlich höher als in Pontarlier. Zumindest hoch genug, um mir im Auto Angst zu machen. Dafür lohnte sich jedoch der Ausblick, als wir oben an der militärischen Befestigungsanlage ankamen. Auf dem Parkplatz kamen uns gleich drei Soldaten mit Gewehren entgegen. Zum Glück schossen sie nur mit „Paint Ball“-Farbpatronen.

Anschließend ging es die kurvige Straße wieder hinunter und weiter nach Saint Hippolyte, das am Doubs liegt. Jean-Francois wollte uns die Stiftkirche aus dem 14. Jahrhundert zeigen, in der 34 Jahre lang das Grabtuch Jesus‘ aufbewahrt wurde. Woher ich das weiß? Jean-Francois kennt die Gegend wie seine Westentasche und drückte mir in der Kirche ein deutsches Infoblatt in die Hand. Der Zahn der Zeit hat natürlich auch schon an den naheliegenden Häusern genagt.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Dorf Montjoie-le-château. Mit 26 Einwohnern ist das Dorf im französischen Jura recht übersichtlich. Sehenswert an diesem Fleck Erde sind die Überreste des Schlosses, die sich gut einen Kilometer Luftlinie von der Schweiz entfernt befinden. Neben den Überresten steht eine Kapelle, klein und gut erhalten. Jean-Francois hat in dieser Kapelle geheiratet. Um uns all das in Montjoie zu zeigen, kamen wir per Auto nicht weiter. Also stiegen wir zu Fuß einen Hang hinauf!

Das letzte Ziel unseres Ausflugs lag in der Schweiz. Bevor wir die Grenze passierten, hielten wir irgendwo an. Mit dem Fernglas konnten wir in der Ferne die schneebedeckten Alpen sehen.

Jean-Francois, dessen Vater aus Bern stammte, wollte uns unbedingt den Weihnachtsmarkt im schweizerischen Porrentruy zeigen. Leider fanden wir keinen Parkplatz und so fuhren wir wieder nach Frankreich.





Fotos (c) Google Images
Lieben Gruß, Lucie

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