Samstag, 12. November 2011

National³: Fernsehen

Foto (c) Google Images
Zehn Monate Frankreich – zehn Monate ohne Fernsehen? Denkbar, aber nicht möglich. In unserer Wohnung haben wir einen kleinen Fernseher für den man einen Empfangsender oder-ich-weiß-nicht-wie-das-heißt Ding braucht. Anfangs konnten wir per Antenne nicht viele Sender empfangen. Einen Musiksender, einen Kinderkanal und France 2 bis France 8. Ehrlich gesagt, gibt es nur France 2 bis France 4 und France O oder so ähnlich. Es gibt zumindest viele und ich fand es lustig, das so zu beschreiben ;-)

Das deutsche Fernsehprogramm hat bekanntlich nicht den besten Ruf und dem französischen Programm geht es nicht besser, wenn nicht gar schlechter mit definitiv zu viel Werbung. Zum Beispiel gibt es die Sendung „N’oubliez pas des paroles“, die „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) ähnelt. Dort wird man nicht zum „Nouvel star“ (das franz. Pendant zu DSDS), aber man singt Karaoke, muss fehlende Wörter in verschiedenen Schwierigkeitsgraden ersetzen und gewinnt am Ende mit Glück Geld.
„L’école des fans“ ist das franz. Pendant zu „Kinderquatsch mit Michael“ [Sprachfehler meinerseits damals: „Kinderkwatsch“]. Diese Sendung gucken wir relativ häufig, weil es einfach zu süß ist und amüsant wegen den Eltern, die mit ihren Kameras im Publikum sitzen. Der kleine Noé hat es mir angetan.

Auf der Arbeit läuft ständig der, neuerdings Flachbildschirm-, Fernseher. Da gibt es täglich die Talkshow „Toute une histoire“ und natürlich die unglaublich theatralische Serie „Amour, beauté & glamour“. In dieser Serie geht es des Öfteren um Mord und Totschlag und ich frage mich, ob das tatsächlich ein gutes Fernsehprogramm für meine Damen ist…

Emmanuel guckt in der Mittagspause immer „Friends“. Natürlich übersetzt, nicht das englische Original. Im französischen Fernsehen wird alles übersetzt/untertitelt, das nicht annähernd Französisch klingt. Dasselbe gilt selbstverständlich für animierte Kinder-Serien. Ich kann leider keine eigenständige französische Fernsehproduktion nennen, ich bin mir nicht mal sicher, ob es die gibt.

Worüber Emmanuel und ich wirklich lachen können, ist „Samantha Oups“. Eine Comedy-Serie, die sich eigentlich über Blondinnen lustig macht. Da ich selbst eine bin, verwundert es vielleicht, dass ich darüber lachen kann. Ich weiß selbst nicht so genau, warum. Entweder ist es Chantal oder diese Rassel im Hintergrund.

Enttäuscht bin ich von den französischen Nachrichten. Die scheinen keine festen Sendezeiten zu haben. Nur mit Glück stoße ich nachmittags auf Finanzkrise, Sarkozy, Angela Merkel & Co.
In Deutschland gibt es täglich mehrere Nachrichtensendungen auf öffentlich-rechtlichen oder Privatsendern. Hier beginnen die meist sehr alten, übersetzen Spielfilme um 20:35 Uhr und davor gibt es keine Nachrichten. Stattdessen gibt es „Le ciné du comité“ mit zwei bis drei lustig anmutenden Kurzfilmen z.B. mit Robin Hood oder Hitler.


Mittlerweile haben wir eine bessere Antenne und können mehr Sender empfangen. Mir fehlt zwar noch Canal+, aber wenigstens gibt es jetzt „Twilight“, „Die Simpsons“, „Smallville“ oder ARTE. Ich persönlich bin nicht der TV-Freak hier im Haus, das ist dann doch eher Emmanuel.


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