Donnerstag, 15. September 2011

Herbstliches Strasbourg

Foto (c) privat
Am Montagmorgen sollte es früh nach Strasbourg gehen. Um ein Haar wäre das schief gegangen, weil der durch den Berufsverkehr bedingte Stau in Hamburg unausweichlich war. Bis zum Hauptbahnhof bin ich nicht gekommen, also bin ich eine Station früher in den Zug eingestiegen. Die 6-stündige Fahrt brachte mich nach Hannover, Göttingen, Frankfurt, Mannheim und  zu meinem Umsteigeort Karlsruhe. Schon vor dem Aussteigen traf ich auf mehrere deutsche DJiA-Freiwillige mit ihrem schweren Gepäck. Gemeinsam schafften wir es auf den Bahnsteig, ehe der Zug weiterfuhr. Noch mehr Freiwillige stießen zu uns als wir das nächste Gleis suchten. Es war wirklich toll alle wiederzusehen! Das Vorbereitungsseminar in Eisennach fühlte sich an als wäre es erst gestern gewesen. Dann kam der französische TGV, eine Aufregung brach aus, die Koffer wurden in den Zug gehievt und meine erste Fahrt im lila-rot-farbenen TGV konnte losgehen. Nach 40 Minuten erreichten wir Strasbourg. Auf französischem Boden angekommen, wurden wir prompt von drei Militär-Polizisten mit Gewehren in Empfang genommen. Einladend war das nicht gerade.
Die drei Stunden Aufenthalt am Bahnhof von Strasbourg verbrachten wir natürlich gemeinsam, trafen einige Freiwillige aus Ungarn, aßen und saßen draußen im Sonnenschein. Strasbourg, dass ist mir gleich aufgefallen, ist sehr grün. Ein wenig wie Paris, wenn ich das behaupten darf. Kurz vor 17 Uhr sollten wir von Marguerite und einigen anderen VISA-Verantwortlichen mit einem Bus abgeholt werden. Das war auch gut so, weil das Warten zu diesem Zeitpunkt kaum noch erträglich war. Schließlich wussten wir nicht einmal, was für ein Seminar-Programm uns erwarten würde.

Ich weiß, dass dieser Blog-Eintrag für den ein oder anderen zu lang werden wird. Deshalb werde ich mich etwas kürzer fassen und die Fotos unter (http://www.luno-beaucourt.tumblr.com/) für sich sprechen lassen..

Das Seminar in Strasbourg selbst war super und am Ende waren Lilly, mit der ich ein Zimmer teilte, und ich ein bisschen traurig. Es gab einen Abend mit verschiedenen europäischen Speisen zum Probieren, eine Stadt-Rallye (die nicht wirklich eine war), mehrere Ateliers mit Spielen, Kreativität und Gedanken-Austausch, eine tolle Talentshow mit Gesängen und Tänzen und nicht zu vergessen der lang-atemige Vortrag von Monsieur Maurer über franz. Politik und Religion.

15 verschiedene Nationen mit unterschiedlichen Traditionen und drei Sprachen. Französisch war natürlich die „Seminar-Sprache“, aber beim Essen und während der Freizeit (es stimmt, dass die Franzosen SEHR VIEL und zweimal täglich warm essen!!) wurde entweder  auf Englisch oder Deutsch gesprochen. Ganz schön kompliziert immer zwischen den Sprachen zu wechseln. Die Mehrheiten bildeten Deutsche, Franzosen und Ungarn. Die Minderheiten waren Großbritannien, Dänemark, Spanien, die Türkei oder auch Brasilien. Insgesamt 84 Freiwillige, die mit VISA einen ausländischen bzw. inländischen Dienst absolvieren. Noch dazu bekam jeder Informationen zu seiner finanziellen Unterstützung und einen damit verbunden „Terminplan“ für die nächsten 10 Monate. Ich muss zum Beispiel an MINI-SESSIONS (regionale VISA-Seminare) teilnehmen, mehrere Briefe schreiben, meine Krankenversicherung und Bankkonto selbst einrichten. An dem Vormittag waren das wirklich zu viele Informationen, die einem auch ein wenig Angst gemacht haben. Die Krankenversicherung sollte, laut dem DJIA, nämlich schon in Strasbourg geregelt worden sein…

Das Seminar war wirklich toll und ich werde sicher nochmal in den nächsten Monaten nach Strasbourg fahren. Mit dem Auto sind das nur zwei Stunden Fahrt. Der Abreise-Freitag war übrigens brutal (obwohl der franz. Zeitplan lockerer ist als ein deutscher) mit dem Aufstehen, weil man nie vor 24 Uhr ins Bett kam - wenn man denn wollte. In meinem Reisetagebuch habe ich alles Mögliche notiert, ich freue mich darauf, das in ein paar Monaten zu lesen. Pünktlich um 7:30 Uhr hat mich mein Papa vom „Centre Culturel St. Thomas“ abgeholt und die Fahrt nach Beaucourt konnte am Mittag beginnen.

Bisou, Lucie ♥

Keine Kommentare: