Freitag, 16. September 2011

Mein erster Arbeitstag

Es ist Wochenende.......und ich schreibe euch von meinem ersten Arbeitstag - ja, ich haenge etwas hinterher..

Montag, 12.09.2011, 9 Uhr: Ich betrete pünktlich, typisch deutsch, das „Maison Belot“. Die Nacht war gut, die Dusche auch und der Weg zur Arbeit dauert nicht einmal zehn Minuten (dank Abkürzung). Madame Wallet ist noch nicht zur Arbeit erschienen. Gut, denke ich mir, und warte im Sekretäriat. Die Sekretärin fühlt sich nicht wirklich verantwortlich und auch eine Dame vom Personal, rät mir zu warten bis Madame Wallet kommt. Eine geschlagene halbe Stunde später begrüßt sie mich, fragt wie das Wochenende war. Anschließend zeigt sie mir die erste Etage des Altenheims mit der Küche, den WCs, dem Animations-Raum, ein paar Zimmer und die Umkleide des weiblichen Personals. Wir kommen nur bis zur zweiten Etage mit dem Personalraum – denn Delphine findet endlich die Person, die sie zu suchen schien. Fatia (meine „Animateurin“), das Mädchen für alles, was mich und die Unterhaltung der Altenheim-Bewohner angeht.

Fatia hat Erfahrung mit Freiwilligen, sie hat mich auch gleich ein paar älteren Damen als Nachfolge von Annika vorgestellt. Am Vormittag wurde ich ebenfalls dem Küchenchef, dem Hausmeister und anderem Personal (ausschließlich weiblich) vorgestellt. Bis 12 Uhr, der Mittagspause, hat mir Fatia ganz viele Fotos aus dem Altenheim gezeigt. Von Feiertagen, Geburtstag und mein eigener diesjähriger Geburtstag (an einem Sonntag) wird natürlich nachgefeiert. Im „Maison Belot“ gibt es immer ein bestimmtes Monatsprogramm bestehend aus Ausflügen, Geburtstagsfeiern, Spielen und Sporteinheiten etc. Ich kann darauf auch Einfluss nehmen, wenn ich zum Beispiel mein Heimatland Deutschland vorstellen möchte.
Ich aß also auf der Arbeit zu Mittag und verbrachte meine Pause bis 13:30 Uhr in meinem neuen Zuhause. Das Essen in Frankreich nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, weil es mehrere Gänge und Pausen gibt, aber das muss man selbst erlebt haben. In Strasbourg war das für mich noch sehr ungewohnt.

Den Nachmittag verbrachte ich damit, mich mit einigen älteren Damen zu unterhalten, die mich sehr herzlich annahmen. Gemeinsam mit Fatia und der zweiten Animateurin Estelle malten und bastelten wir Dreiecke, Kreise und Rechtecke. Diese wurden später mit einem Faden verbunden und ergaben eine tolle Geburtstags-Dekoration für den nächsten Tag. Eine Geburtstagsfeier stand am nächsten Tag an! Ich denke, Fatia hat da ein Fable für, alles schön zu gestalten und perfekt zu organisieren. Ohne es zu wollen arbeitete ich eine halbe Stunde zu lang und Fatia hat mich gebeten, von nun an pünktlich Schluss zu machen.

Der erste Arbeitstag war zuende, bis zum Abendessen im „Maison Blanche“ blieb mir nicht viel Zeit und ich kümmerte mich noch schnell um das Katzenfutter für die vier mageren Katzen, die hier herrenlos leben. Ein verschmuster grau-getigerten Kater, auf den Namen Pippa getauft, nenne ich nun mein neues Haustier.
Emmanuel ist eher von der ruhigeren französischen Art und beim Essen bin ich es, der die Fragen stellt. Schon lustig wie er manchmal schaut und nicht weiß, ob ihm noch jemand etwas aus der Küche bringt. Nett ist er auf jeden Fall und ich glaube, manchmal wird es auch schön sein miteinander schweigen zu können. Den Abend verbrachte ich am Computer, um auf Facebook all meinen Freunden zu antworten, die natürlich wissen möchten, wie es mir geht.

Bon week end, Lucie

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