Dienstag, 20. September 2011

Merci, Mami

Die erste Arbeitswoche liegt bereits hinter mir, das erste Wochenende in Beaucourt und die neue Woche ist angebrochen. Momentan ist das Wetter hier tagsüber sehr wechselhaft. Mal Regen, mal Sonnenschein. Bei Maximum 20 und Minimum 6 Grad Celsius. Das regnerische Wochenende habe ich allein in meinem neuen Zuhause verbracht, Fenster und Küche sauber gemacht. So ist es gleich viel wohnlicher.

Natürlich habe ich auch via Internet und Telefon mit Freunden und Familie kommuniziert. Skypen funktioniert übrigens auch problemlos. Ich brauche diesen Kontakt momentan einfach. Heimweh ist das nicht, aber wenn mir eine Träne entweicht, dann nur aus einem Grund: Mir wird klarer denn je, wie wichtig mir jeder von euch ist…..

Oh man, ich komme mit der Tastertur nicht klar. Ich muss immer zwischen franz. und deutscher Tastenkombination wechseln. Das „A“ und das „Q“ ist zum Beispiel umgekehrt bei der franz. Tastatur.

Wie auch immer, jetzt zum eigentlichen Thema des Beitrags. Was habe ich die letzte Woche getrieben. Nun, morgens bereite ich zusammen mit Filo das Frühstück im Altenheim zu bevor ich es in den Einzel bzw. Doppelzimmern serviere und ein bisschen Smalltalk halte. Mittlerweile habe ich schon einige Namen der Bewohner drauf und weiß, wo sie wohnen. Filo kennt folgende Deutschkentnisse: „Danke“ und „Isch liebe disch“. Bien!

Bis zum Mittag bin ich mit der Animation einiger Altenheim-Bewohner beschäftigt. Hauptsächlich heißt das sich mit ihnen zu unterhalten. Ich bin das offene Ohr für das Fatia oder Estelle oft keine Zeit haben. Aber ich mache auch Gymnastik-Übungen mit, höre zu, wenn das tägliche Journal vorgelesen wird, spiele Karten (ohne die Regeln richtig zu verstehen), markiere Kleidung oder bereite eine Art Trauerfeier vor. Zumindest habe ich das letzte Woche gemacht. Außerdem war ich mit Fatia bei der Bank, um ein Konto zu eröffnen. Unser Ansprechpartner hatte folgende Deutschkenntnisse: „Bezahlen“ und „Auf Widersehen“. Nachmittags geht die Animation ähnlich weiter, manchmal gibt es Ausflüge, bis ich nach dem Kaffee und Kuchen Feierabend habe.

An den Deutschkenntnissen werde ich wohl noch ein bisschen arbeiten müssen in den nächsten Monaten. Seit heute lerne ich übrigens nicht nur Französisch, sondern auch Spanisch und Italienisch. Ich muss nur alles nachplappern, hat die nette Dame zu mir gesagt. Dann werde ich schon alles lernen. Sie ist es auch, die mich morgens mit „Mami“ begrüßt, und die  mir mehrmals täglich sagt, sie würde mich lieben.

Heute hatte ich auch noch ein Gespräch mit Madame Wallet, im Beisein von Fatia. Nur mal so, um die allgemeine Gefühlslage zu checken und noch ein paar Verträge zu unterschreiben.

Das französische Fernsehen ist auch erwähnenswert, auch wenn ich nur ein paar Kanäle empfangen kann. Es wird gnadenlos alles untertitelt/übersetzt, was nicht annähernd perfekt Französisch klingt. Talkshow, Nachrichtensendung, Werbung oder Dokumentation. Die franz. Aussprache von „Allianz“, „DHL“ oder der „Carglass“-Werbung klingt echt lustig.


Emmanuel geht es auch ganz gut mit mir. Jedenfalls hat er das Fatia so gesagt! Beim Abendessen haben wir heute herzhaft über Pippa gelacht, der sich – wenn wir nicht aufpassen – ins Haus schleicht und einem dann in der Küche um die Beine geht. Miau!
Au revoir, Lucie

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hört sich an, als hättest du dich schon ganz gut eingelebt :)
Ich freu mich, wenn wir mal skypen können ;)
♥ Franzi

Papa hat gesagt…

Deine Blog-Einträge finde ich toll.
Du kannst jetzt auch mit mir skypen.

Gruß
aus London

Sissi hat gesagt…

Ich will auch skypen können. Was muss ich dafür machen?