Sonntag, 25. September 2011

Wohin mich meine Füße tragen

Sport ist Urlaub. Joggen ist für mich wie Urlaub. Mein IPod ist ausgeschaltet, die Batterie hat den Geist aufgegeben und das ist auch gut so. Denn ich weiß noch nicht, wohin ich laufe. Meine Füße tragen mich. Sie tragen mich bergauf, den brüchigen Asphalt entlang. Schnell habe ich Beaucourt verlassen, laufe an zwei grünen Wiesen vorbei. Die Pferde lassen sich durch mich nicht stören.
Ich bin in einem Waldstück, der Boden ist feucht, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hat. Ich bin allein im Wald. Ich muss nur auf meine Füße aufpassen, jeden Schritt, den ich gehe. Das symbolisiert meine momentane Lage, irgendwie. Soll ich nach links oder rechts laufen? Hier ist niemand, der mir sagt, was ich tun oder lassen soll. Ich kann und muss nichts. Ich bin allein im Wald. Die  warmen Sonnenstrahlen fallen durch die Baumkronen und ich kann die Insekten summen hören. Ich laufe einen steinigen Pfad entlang, immer weiter bergauf. Die Luft ist gut und ich bleibe einen Moment stehen. Dann laufe ich weiter und kehre irgendwann wieder um.
Aus der Ferne kann ich die nicht befahrene Straße sehen und als ich dort ankomme, entschließe ich mich, den Schotterweg neben der Wiese zu nehmen. Der web vor mir endet in einem Maisfeld. Der Mais steht gut, aber ist fast vertrocknet. Ich bleibe stehen. Vor mir erstrecken braune und gelbe Baumkronen am Horizont. Kein Meerrauschen,  aber das Rascheln des Mais im leichten Wind. Ich atme ruhig, es ist schön hier. Es fasziniert mich. Einfach so. Nach ein paar Minuten drehe ich der Landschaft meinen Rücken zu, laufe zurück, der Sonne entgegen. Es ist Freitagnachmittag.

Vor Einbruch der Dunkelheit und nach dem Abendessen spiele ich mit Emmanuel Fußball. Zu zweit. Ich erlaube mir zu behaupten, dass ich besser gespielt und mehr Tore geschossen habe ;-)

Schoenes week end à tous!

Lucie

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